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Traditionell wird bei mir der letzte Tag des Jahres zumindest teilweise am Wasser verbracht. Für den heutigen Vormittag hatte ich mir vorgenommen, auf einen Stausee zu fahren und ein letztes Mal den Freiwasserhechten nachzustellen. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt…
Meine Vermutung einer komplett verschneiten Slipstelle bewahrheitet sich natürlich. Schon bei Regen kann es auf der nicht betonierten Rampe schwierig werden. Heute ist es reiner Wahnsinn, doch wie wir alle wissen, bin ich ja ein wenig verrückt… Jedenfalls fahre ich nur ca. zwei Meter rückwärts auf die Rampe, um den Grip zu testen und schon stecke ich fest. Was dann folgte erspare ich euch lieber. Am Ende war ich jedenfalls zwei Stunden später wieder zuhause in der Bootsgarage ohne auch nur ein einziges Mal geworfen zu haben.
Einen schwarzen Tee später setze ich mich nun wieder ins Auto. Wenn mich der Stausee nicht will, muss die Donau mich nehmen. Die Jerke tausche ich gegen meine Zanderkombo und los geht’s. Köder unter 15 Zentimeter Länge verlassen meine Boxen jetzt nicht mehr und wie man zuletzt beim Einstandsfischen mit Hans-Peter gesehen hat, schrecken ja auch die kleinen Stachler nicht vor dieser Ködergröße zurück. Am Wasser angekommen erwartet mich eine fantastische Winterstimmung und schon sind die Strapazen von vorhin vergessen.
Wie beim Hechtangeln um diese Jahrezeit setze ich auch bei den Zandern (die ich mir an dieser Stelle eigentlich erwartet hätte) auf eine sehr langsame Köderführung. Dies kann natürlich nur durch den Einsatz von extraleichten Jigkopfgewichten erreicht werden und erschwert sowohl der Kontakt zum Köder, als auch das Erreichen teils notwendiger Wurfweiten.
Schon bald kann ich einen ersten Fischkontakt verzeichnen und nach kurzem „nasser-Sack-artigem“ Drill erscheint ein herrlich schleimiger gehakter Klodeckel an der Oberfläche. Die Brachsen wären also wieder einmal gefunden. Andere Weißfische halten sich auch immer in ihrer Nähe auf und ich bin zuversichtlich. Schon wenige Würfe später erfolgt der erste richtige Biss knapp vor der Uferkante. Ein kleinerer Hecht um die 55 Zentimeter hat sich den Shad geschnappt und wird noch im Wasser abgehakt. Die nächste Rutenkrümmung folgt auf dem Fuß – Klodeckel! Während ich den Schleimer wieder schwimmen lasse denke ich an die Worte eines meiner Lehrmeister in Sachen Raubfischangeln: „Wo im Winter ein Hecht steht, steht auch immer noch ein zweiter!“. Da sich die Schnabler hinsichtlich der bevorstehenden Laichzeit im Frühjahr zum Teil schon jetzt zu Paaren oder sogar kleineren Schulen zusammentun eine mehr als richtige Aussage. Das durfte ich schon mehrfach am eigenen Leib erfahren.
So, weiter geht’s – ab jetzt auf Hecht, zumindest gedanklich. Wurf um Wurf mache ich an ein und demselben Spot mit vollstem Vertrauen und es dauert nicht lange, da scheppert es wieder in der Rute. Diesmal hängt sich der Fisch voll in die Leine und liefert bis zum Schluss einen fantastischen Drill. Ein würdiger Gegner am Ende eines ereignisreichen Jahres 2014. Vielen Dank und bis in ein paar Jahren, mein Freund.
Tackle: ♐ Shimano Aspire DX27H | ✇ Shimano Vanquish 4000F | ↔ Power Pro Yellow 0,15 | ☠ Fox Rage Warrior Tiddler Fast Gummifisch 18 cm Hot Olive
Tight Lines und einen guten Rutsch!
Euer Andreas Zachbauer
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