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Eine gemeinsame Passion braucht keine Grenzen

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  • 22. September 2015

Ganz im Sinne des im deutschsprachigen Raum sehr bekannten japanischen Anglers Takatoshi Murase bediene ich mich seines eingedeutschten Claims „Passion makes no borders“ als Titel für diesen Blogbeitrag, in dem ich euch über eine Aktion erzählen möchte, die mir selbst sehr viel zurückgegeben hat.

Ich beginne ganz von vorne. Schon vor einiger Zeit bin ich auf eine Aktion des Fischereivereins „Goldfisch“ in Freistadt gestoßen, bei der Obmann Gerhard Leitner 15 Asyllwerber zu seiner Geburtstagsfeier eingeladen hat. Es wurde gemeinsam geangelt und gegrillt. Der perfekte Rahmen, um sich kennen zu lernen und auch über ernste Themen ungezwungen sprechen zu können.

So etwas hat es verdient, nachgeahmt zu werden, dachte ich und machte mich ans Werk. Meine erste Anlaufstelle war die Caritas in Linz. Schnell wurde ich an die Betreuer eines Flüchtlingshauses in Altenberg vermittelt und konnte meine Anfrage deponieren. Zuerst waren meine Ansprechpartner skeptisch und wussten nicht so recht, wie sie die Idee bewerten sollten. Nachdem sie aber kurz in die Runde gefragt hatten, meldeten sich mehr als zehn Interessenten, die zum Teil auch in ihrer Heimat schon der Passion Angeln nachgegangen sind.

Als nächstes machte ich mich auf die Suche nach dem passenden Gewässer. Mein Hausgewässer, die Donau, schien mir nicht optimal, da sowohl die Infrastruktur, als auch die Wahrscheinlichkeit, dass jeder einen Fisch fängt nicht unbedingt gegeben sind. Also galt mein nächstes Telefonat Franz Brunner, dem Inhaber der Stiftsteiche in St.Florian (www.stiftsteiche.at), meinem Heimatort. Er war sofort Feuer und Flamme und reservierte uns die Anlage für einen gesamten Tag. Obendrauf spendete er noch einen Steckerlfisch für jeden Teilnehmer. Rosi und Sepp Brunner unterstützten uns ebenfalls vor Ort mit Bewirtung und Beilagen und meine Mutter machte einen typisch österreichischen Apfelstrudel als Nachspeise. Doch dazu später mehr.

Ein Termin war also gefunden, doch an Samstagen ist die Caritas nicht voll besetzt. So erklärte sich Hans-Peter Moser bereit, schon vorab zum Kennenlernen nach Altenberg zu fahren und dann am Angeltag die elf Personen aus Syrien, dem Irak und Tschetschenien per Straßenbahn und Bus nach St.Florian zu begleiten, wo ich gemeinsam mit Michael Plakolb, dem Chefredakteur von Fangfrisch (www.fangfrisch.at), Winfried Flohner, dem Fotografen und Rosi und Sepp Brunner auf sie wartete.

Zu Beginn waren alle noch etwas unsicher, teilweise sogar ängstlich. Sobald wir aber die ersten gemeinsamen Fangerfolge feiern konnten sah man nur noch lachende Gesichter. Wir fingen genug Forellen für den Griller und dazu noch einige schöne Karpfen, die unsere Gäste mit nach Hause nehmen durften. Während und nach dem Essen wurde viel geplaudert und es stießen noch weitere Flüchtlinge aus St.Florian hinzu. Es wurden Kontakte ausgetauscht und Freundschaften geknüpft.

Ähnlich wie unseren Gästen zu Beginn des Angeltages geht es wohl vielen Österreichern und Deutschen angesichts der aktuellen Situation. Doch ich verspreche euch, wenn ihr den ersten Schritt gemacht habt, weichen Angst, Neid und Hass. Ihr könnt von diesen Menschen viel lernen und sie von euch.

Sollte jemand eine ähnliche Aktion planen, so stehe ich gerne für euch zur Verfügung. Stellt eure Fragen einfach hier in den Kommentaren, ich antworte darauf, sobald ich kann.

Hier gibt’s ein paar Fotos der Aktion:

Natürlich habe ich auch versucht, meine Kontakte spielen zu lassen um eine gewisse mediale Aufmerksamkeit zu erzielen. Ich hoffe, damit noch viele Menschen zu ähnlichen Aktionen motivieren zu können.

Hier das Presse-Echo:
Tips.at: Link
Tips Enns: PDF Datei
Fangfrisch: JPG

Tight Lines!
Euer Andreas Zachbauer

4 Antworten auf Eine gemeinsame Passion braucht keine Grenzen

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