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Vorbei an unzähligen kleinen Ortschaften in Sachsen-Anhalt, die durch endlos scheinende Aleen verbunden sind, erreichten Christoph und ich schließlich das Anwesen von unserem Guide in Bergzow, dem Zanderflüsterer Manfred „Manni“ Gorgas .
Aufgrund der fehlenden Infrastruktur im Dorf wurden wir direkt bei Manni im Haus untergebracht und durften das hervorragende Abendessen seiner Frau mitgenießen. Am nächsten Morgen um 6 Uhr früh sollte es losgehen. Gestärkt von einem, dem Abendessen in nichts nachstehendem Frühstück, mit allem, was das Herz begehrt, sollte es nun endlich losgehen an die Mittlere Elbe.
Nach kurzer Anfahrt machten wir uns daran, Mannis perfekt ausgestattetes 6 Meter Aluboot zu trailern. Neben einem 50 PS Benzin Außenbordmotor war ein Minn Kota Powerdrive V2 Bugmotor mit Fernsteuerung und eingebautem GPS, eine elektrische Ankerwinde und ein Humminbird Echolot mit Side-Imaging-Funktion installiert. Manni bereitete uns fairerweise schon vor unserer Anreise darauf vor, dass es kein einfaches Vorhaben sein würde, zu diesem Zeitpunkt gute Zander zu erwischen, da der Wasserstand in den Keller gefallen war, aber zumindest die Hechte sollten laufen. Die erste Stelle, die wir anfuhren war eine kleine Hafeneinfahrt und wie vorhergesagt fingen wir jeder einen Hecht auf No-Actions Shads.
Nach weiteren Fehlbissen und Attacken wechselten wir nach zirka 2 Stunden die Stelle und platzierten uns an einem von Manni ausgekundschafteten Platz, wo wir eine sehr lehrreiche Erfahrung machen sollten. Manni versicherte uns, dass hier immer wieder Zander durchzögen und wir den restlichen Tag hier verbringen würden. Da waren wir nun, die ganze Elbe gepflastert mit fantastischen Buhnenköpfen und Strömungskanten und wir, wir beangeln eine eher unscheinbare Stelle an der lediglich etwas versunkenes Holz zu finden war. Aber gut, was solls, er wird schon wissen, was er tut …
Zu Beginn kamen einige zaghafte Bisse. Fehlende Gummifischschwänze deuteten auf Zander hin, aber es blieb keiner am Haken, bis Manni schließlich den ersten, leider aber halbstarken Burschen überlisten konnte. Dann wieder lange nichts außer leichten Zupfern. Daraufhin wieder ein Zander bei Manni, diesmal ein knapper 50er. Christoph und ich machten uns in der Zwischenzeit über die, von Mannis Frau prall gefüllte Lunchbox her. Frisch gestärkt ging es weiter. Wir standen direkt über versunkenem Holz, als ich plötzlich direkt unter dem Boot einen Hammerbiss auf einen neongelben USA Shad bekam und sofort anschlug. Während des kurzen Drills verneigte sich meine Gamakatsu Cheetah 86H erführchtig vor dem offensichtlich großen Zander schnellte jedoch plötzlich und zu unser aller Leid zurück und der Zander war futsch. Wieder motiviert beangelten wir die Stelle weiter und weiter und immer wieder kamen diese fast nicht verwertbaren Bisse, egal ob mit oder ohne Angstdrilling, es war zum Mäusemelken.
Nach einiger Zeit fragte uns Manni, ob wir noch eine Hechtstelle beangeln, oder es weiter hier auf Zander versuchen wollten. Während ich antwortete, „Hechte haben wir ja eh schon gefangen“ knallte es in meiner Rute und nach hartem Drill, konnte ich noch einen 83er Hecht landen, welcher auch der letzte Fisch des Tages bleiben sollte.
Auch wenn es mit dem großen Elbzander nicht klappen sollte, konnte sich unsere Tagesbilanz durchaus sehen lassen, außerdem lernten wir eine Menge über die Technik an Bord eines modernen Angelbootes. Die bestimmt wichtigeste Erkenntnis jedoch war, dass man an einem erfolgreichen Angelplatz nicht immer schon nach wenigen Würfen einen Stellungswechsel vornehmen, sondern diesen ausdauernd und konzentriert beangeln sollte.
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